Internationale zweisprachige Sommerschule, Universität Münster, 28.–30. August 2023

South-South at Center Stage: Representations, Relations and ‎Interactions Beyond the West in Arabic Studies

Auf welche Weise beschäftigen sich arabische Literatur und Kunst sowie der intellektuelle ‎und akademische Diskurs mit Sprachen, kulturellen Praktiken und künstlerischem Arbeiten ‎des Globalen Südens, und umgekehrt? Welche Formen konkreter Kooperationen und ‎Interaktionen bestehen zwischen Universitäten und Forschungseinrichtungen in der arabischen ‎Welt und anderen Regionen des Globalen Südens im Bereich der Arabistik?‎

Gruppenphoto 2023
Gruppenphoto 2023

Lange Zeit haben Arabistik und Islamwissenschaft in Europa und Nordamerika die arabische ‎Sprache und Kultur weitgehend mit Bezug auf Europa, dem Westen oder dem Globalen ‎Norden untersucht. Dies war Teil eines tief verwurzelten Eurozentrismus, der den Westen als ‎das Zentrum und den ‚Orient‘ als die Peripherie betrachtete. Im Zuge der Entwicklung von ‎postkolonialen Studien, Globalgeschichte und Versuchen, Europa zu ‚provinzialisieren‘, ‎trugen neue Vorstellungen von Identität, Moderne und Geschichte dazu bei, die Orient-‎Okzident-Dichotomie zu überwinden und Süd-Süd-Interaktionen ins Zentrum zu stellen. Mit ‎diesem Thema widmete sich die Sommerschule einem wachsenden Forschungsfeld in Arabistik ‎und Islamwissenschaft.

Diskussionsrunde A 2023
Diskussionsrunde A 2023

Kultureller Austausch zwischen Ländern des Globalen Südens ist ‎essenziell für das Verständnis der arabischen Literatur, Kunst und Kultur sowie der modernen ‎arabischen Forschung zu diesen Praktiken. Die arabische Welt hatte schon immer vielfältige ‎kulturelle, religiöse und sprachliche Verbindungen zu Regionen jenseits Europas und ‎Nordamerikas. Die Beschäftigung mit Interaktionen, Beziehungen und Repräsentationen ‎innerhalb des Globalen Südens generiert ein dringend erforderliches Wissen, das eine ‎Grundlage dafür bietet, Schlüsselkonzepte in der Arabistik zu überdenken und neue Theorien ‎und Methoden zu entwickeln.‎

Diskussionsrunde B 2023
Diskussionsrunde B 2023

‎Im Rahmen der dreitägigen Sommerschule an der Universität Münster diskutierten acht Nachwuchswissenschaftler*innen und sieben Professor*innen aus Ägypten, Deutschland, Großbritannien, Italien, Libanon, Marokko, Norwegen, Qatar und Tunesien theoretische Ansätze sowie die Forschungsprojekte der Teilnehmer*innen. Als Mentor*innen wirkten mit Christopher Bahl (Durham University), Bilal Orfali (American University of Beirut), und Rana Siblini (Doha Institute for Graduate Studies). Die Nachwuchswissenschaftler*innen erhielten zudem individuelles Coaching durch professionelle akademische Sprachtrainer*innen, Dani Nassif (Universität Regensburg) und Rana Siblini (Doha Institute for Graduate Studies). Ergänzt wurde das Programm durch eine Keynote von Christopher Bahl (Durham University, UK) und eine Podiumsdiskussion zum Thema „How Does Arabic Matter in North-South-South Academic Cooperation?“.

Podiumsdiskussion 2023
Podiumsdiskussion 2023

Die ‎ Sommerschule wurde organisiert von AGYA-Alumna Barbara Winckler (Universität ‎Münster, Deutschland) und den AGYA-Mitgliedern Christian Junge (Universität Marburg, ‎Deutschland), Lobna Said (Nile University, Ägypten) und Peter Konerding (Universität ‎Münster, Deutschland). ‎Die Sommerschule ist Teil der Forschungsaktivitäten der Arab German Young Academy of ‎Sciences and Humanities (AGYA), gefördert vom Bundesministerium für Bildung und ‎Forschung.

Programm (PDF)

Plakat (PDF)

Für ausführliche Berichte siehe: