Internationale zweisprachige Sommerschule, Universität Münster, 28.–30. August 2023

South-South at Center Stage: Representations, Relations and ‎Interactions Beyond the West in Arabic Studies

Auf welche Weise beschäftigen sich arabische Literatur und Kunst sowie der intellektuelle ‎und akademische Diskurs mit Sprachen, kulturellen Praktiken und künstlerischem Arbeiten ‎des Globalen Südens, und umgekehrt? Welche Formen konkreter Kooperationen und ‎Interaktionen bestehen zwischen Universitäten und Forschungseinrichtungen in der arabischen ‎Welt und anderen Regionen des Globalen Südens im Bereich der Arabistik?‎

Lange Zeit haben Arabistik und Islamwissenschaft in Europa und Nordamerika die arabische ‎Sprache und Kultur weitgehend mit Bezug auf Europa, dem Westen oder dem Globalen ‎Norden untersucht. Dies war Teil eines tief verwurzelten Eurozentrismus, der den Westen als ‎das Zentrum und den ‚Orient‘ als die Peripherie betrachtete. Im Zuge der Entwicklung von ‎postkolonialen Studien, Globalgeschichte und Versuchen, Europa zu ‚provinzialisieren‘, ‎trugen neue Vorstellungen von Identität, Moderne und Geschichte dazu bei, die Orient-‎Okzident-Dichotomie zu überwinden und Süd-Süd-Interaktionen ins Zentrum zu stellen. Mit ‎diesem Thema widmet sich die Sommerschule einem wachsenden Forschungsfeld in Arabistik ‎und Islamwissenschaft. Kultureller Austausch zwischen Ländern des Globalen Südens ist ‎essenziell für das Verständnis der arabischen Literatur, Kunst und Kultur sowie der modernen ‎arabischen Forschung zu diesen Praktiken. Die arabische Welt hatte schon immer vielfältige ‎kulturelle, religiöse und sprachliche Verbindungen zu Regionen jenseits Europas und ‎Nordamerikas. Die Beschäftigung mit Interaktionen, Beziehungen und Repräsentationen ‎innerhalb des Globalen Südens generiert ein dringend erforderliches Wissen, das eine ‎Grundlage dafür bietet, Schlüsselkonzepte in der Arabistik zu überdenken und neue Theorien ‎und Methoden zu entwickeln.‎

Die Ausschreibung richtet sich an hervorragende Nachwuchswissenschaftler*innen von ‎arabischen und europäischen Universitäten, die auf dem Gebiet der Arabistik arbeiten und ihr ‎aktuelles Forschungsvorhaben vorstellen möchten. Die Forschung kann eine literatur-, kunst-, ‎kultur-, sprach- oder geschichtswissenschaftliche oder eine philosophische oder theologische ‎Ausrichtung haben und sollte — zumindest in Teilaspekten — einen Bezug zu Süd-Süd-‎Beziehungen, -repräsentationen und -interaktionen in der Arabistik aufweisen. Gute Arabisch- ‎und Englischkenntnisse werden vorausgesetzt. Für weitere Informationen siehe ‎den ‎Ausschreibungstext.‎

Die ‎ Sommerschule wird organisiert von AGYA-Alumna Barbara Winckler (Universität ‎Münster, Deutschland) und den AGYA-Mitgliedern Christian Junge (Universität Marburg, ‎Deutschland), Lobna Said (Nile University, Ägypten) und Peter Konerding (Universität ‎Münster, Deutschland). ‎Die Sommerschule ist Teil der Forschungsaktivitäten der Arab German Young Academy of ‎Sciences and Humanities (AGYA), gefördert vom Bundesministerium für Bildung und ‎Forschung.

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